Mittwoch, 6. Juli 2005

Erst nutzen, dann kneifen...

Ich war auch mal in so einem Reiseclub, wie Britbee das nennt. Das war Ende der 80er, noch lange vor der Nutzung des Internet durch die breite Öffentlichkeit. Deshalb habe ich auch den Verdacht, dass viele der heute existierenden Clubs auf die Idee von SERVAS zurückgehen. Damals funktionierte das noch mit einem dicken Verzeichnis der Anbieter und die Kontaktaufnahme erfolgte entweder im voraus schriftlich per Brief oder eben spontaner per Anruf. Auch wenn sich die meisten Anbieter von Unterkünften mittelfristige Anmedlung wünschten, zockten wir wegen unserer sehr flexibel gestalteten Reiseplanung meistens bis zum Schluss und waren halt einfach am nächsten Tag da.

Der wirkliche Grund, das System für eine 9-wöchige USA-Rundreise zu nutzen, war natürlich das sehr enge Budget. Der Grundgedanke der Verständigung zwischen den völkern kam aber schließlich auch zum Zug, da wir einige sehr nette Leute kennenlernten, mit denen wir auch noch lange Zeit kontakt hielten und z.T. sogar noch halten. Und die Erfahrung der jeweiligen Gegend wurde natürlich auch noch um einige authentische Insidertipps bereichert, die nicht mal im Marco Polo Reiseführer stehen.

Seit ich von der Reise zurück bin, nehm ich mir schon vor, mich demnächst auch mal als Anbieter einer Unterkunft anzumelden, aber bis jetzt hab ich es nicht gemacht. Aber demnächst bestimmt!

Klein und dick aber schon ficken...

So stell ich mir einen coolen Rapper vor. Nach meiner Erfahrung vor der Rheinauen-Hip-Hop-Bühne war ich zumindest über Wortwahl und Stil nicht mehr erschrocken, sondern nur noch amüsiert.

Dienstag, 5. Juli 2005

Polizei war da!

Mehr interessant als unangenehm war es, als heute kurz nach Mittag ein Herr mit grauem Haarkranz und Kinnbart in unser Büro kam. Wo denn der Herr oder die Dame sei, die immer mit dem Peugeot da raußen rumfährt. Ich bin das, sagte ich, schon wissend, was sein Begehr war. Na prima, sagte er, sie sehen auch auf unserem Foto gut aus. Aber ich habs doch weggeschickt, das Papier, am Freitag. Mein Kollege bot sich sofort als Kronzeuge für das Wegschicken an. Er habe genau gesehen, wie ich das ausgefüllte Papier am Freitag gefaxt habe. Das war dem Polizisten in zivil aber schon egal. Auf jeden Fall war es zu spät, sonst hätten die von der VPI Augsburg ja nicht geschrieben. Ob ich denn wüßte, was auf mich zukommt? Ja klar, glaub schon, 50 EUR und ein Punkt. Zwei Punkte, berichtigte er mich. Na ja, das geht ja noch. Plus Gebühren, fügte er hinzu, das sind auch nochmal so um die 15 EUR.

Image Hosted by ImageShack.us

Dafür durfte ich mir die Seite mit den Bildern schnell einscannen, soviel Zeit hatte er noch. Das Bild, auf dem ich zu identifizieren bin, will ich hier nicht veröffentlichen, da bin ich gerade am Gähnen. Auf diesem hier sieht man nur die Gesamtsituation. Lächerlich, dass ich da zu nah dran war. Aber zumindest müsste der hinter mir ähnlichen Behördenkontakt gehabt haben.

Montag, 4. Juli 2005

16 Stunden Rheinkultur

Entgegen Zorras Warnung, die mich ohnehin etwas spät erreichte, nahm ich die Gefahr eines auf den Fuß fallenden Bierfasses auf mich und trat meinen Dienst am Hahn am Samstagmorgen gegen 10 an. Der Platz an der Hip-Hop-Bühne traf nicht ganz meinen eigenen Musikgeschmack, aber es war trotzdem mal ganz interessant zu hören, was man aus motherfucker hey deine perle bläst mir einen yo ich fick deine schwester word up so alles machen kann. Das Bühnenbild des Aufbaus war wie ein riesiger Getthoblaster gestaltet, in dessen Kassettenfach die DJs Ihre Box hatten. Je mehr Fans sich auf dem Platz davor sammelten (und in unregelmäßigen Abständen wieder von kürzeren Regenschauern unter die Bäume vertrieben wurden), desto stärker wurde auch der Geruch nach feinem Hanf, der sich mehr und mehr auf dem ganzen Gelände verbreitete. Bis auf den Wetterwechsel und die wesentlich hellere (Tages-)Beleuchtung kam man sich fast vor wie einem riesigen Coffeeshop. Wo geraucht wird, wird auch gedealt, und trotz eher unscheinbarer Polizeipräsenz wurde wohl auch dem einen oder andere finsteren Gesellen das Geschäft schön vermiest und er verlies die Party in grüner Begleitung.

Der Bierkonsum ließ sich dagegen eher langsam an. Zum Warmwerden trinken die Kinder sowieso lieber Mixery oder ähnlichen coolen Klebkram. So richtig los ging es dann erst in den Abendstunden. Nach der anfänglichen Zurückhaltung, die in Colabier oder Radler ertränkt und mit Canniabis erstickt wurde, griff man später doch zu reinem kühlen Gerstensaft. Dann ging der Zapfhahn auch praktisch bis Mitternacht nicht mehr zu. Interessant, wie die Menschen mit der Zeit immer lockerer werden. Normalerweise erleb ich solche Veranstaltungen ja auch nur von der anderen Seite des Tresens. Zum Ende der Schicht, also so ab Mitternacht, hab ich mir dann auch ein paar Bierchen gepitscht, und nach über 8 Stunden ohne essen haute das auch direkt ganz schön rein.

Dass körperliche Arbeit nicht so mein Ding ist, weiß ich ja schon länger, aber dass ich so einen Samstag auch am Sonntag noch so in den Knochen spüren würde, hätt ich nicht erwartet. So physisch schwer war es zwar nicht, aber über die lange Zeit war es doch ganz schön anstrengend. Man wird älter.

Trotzdem hat es Spaß gemacht und ich werd mir sowas auch in Zukunft gelegentlich mal wieder vornehmen. Wenn wir schon sonst nicht viel vors Loch kommen, bleibt man so ein Bisschen besser im Kontakt mit dem Leben.

SPD beschließt Wahlmanifest

(n-tv) Trotz der nicht gerade rosigen Aussichten im Hinblick auf die bevorstehende vorgezogene Bundestagswahl ist der SPD noch zum Feiern zumute. Anläßlich des alten heidnischen Feiertages zu Ehren des Heiligen Wahlmani, dessen Orakel die Stammesältesten schon lange vor unserer Zeitrechnung um Rat zugunsten weiser Entscheidungen befragten, beschlossen die Sozialdemokraten heute, noch im Sommer das Wahlmanifest zu begehen. Traditionell am 55. Tag nach der Sommersonnenwende, also dem 15. August, sollen die Feierlichkeiten einschließlich des heidnischen Wahlmani-Opferrituals in Berlin vor dem Brandenburger Tor stattfinden.

Freitag, 1. Juli 2005

Morgen wird gezapft

Am 2. Juli ist dieses Jahr das Bonner Open-Air Festival Rhein-Kultur - Umsonst und draußen.

Auf eine Anzeige hin hab ich mich da zum Bier zapfen angemeldet. Hab sowas zwar lang nicht mehr gemacht und ich freu mich richtig drauf. Ich bin von halb zehn morgens bis zum Ende eingetragen, das wird schon ein langer Tag. Hoffentlich ist schönes Wetter, damit sich auch was bewegt und nicht nur ein paar Unerschrockene den Weg in die Rheinaue finden. Es gibt ja nichts schlimmeres als einen langen Arbeitstag an dem zu wenig zu tun ist.

Bei schönem Wetter werden über 150.000 Besucher erwartet. Es gibt ca. 35-40 Bierbuden, das heißt, wenn jeder Besucher nur ein einziges Kölsch trinken würde, dann wären das pro Bude 3.750 Kölsch. Wahrscheinlich sind es 0,3-Liter-Becher, also ca. 1.250 Liter. Das ist ein Haufen Zeug für 3 Leute. 25 Fässer. Und ich weiß jetzt schon, wer die aus dem Lagerwagen in die Bude holen darf.

Mit selber trinken ist da natürlich nichts, so schwer es fällt, aber sonst fallen mir ja um 3 Uhr Nachmittag die Augen zu.

Na, bin gespannt wie es wird, und ob ich überhaupt irgendwas von der Musik mitkriege. Vielleicht stehen wir ja auch direkt vor den Bassboxen der Heavy-Metal-Bühne, dann gibts Ohrensausen.

Ich werde berichten, wenns vorbei ist.

Besuch aus Litauen

Der Baustellenbewohner ist gerade mal weg, da kündigt sich schon wieder ein Gast für längere Zeit an. Der baltische Schwiegerneffe verbringt die Sommerferien am Rhein.

Die Eltern sagen, er soll hier das Leben kennenlernen und erwarten wahrscheinlich, dass er vollkommen verändert und nicht mehr als orientierungsloser Jugendlicher, sondern als "ein richtiger Junger Mann" zurückkommt. Da wag ich keine Prognosen.

Allen, die das hier bis jetzt mal ausprobiert haben, hat es eigentlich gut gefallen. Aber eine Ausbildung in Disziplin a la Bundeswehr oder die Herausforderungen eines Dschungelcamps haben wir nicht zu bieten.

Schaden wird es ihm sicher nicht, mal was anderes zu sehen, und oft reicht ja ein kleiner Kick, um die Einstellung einer Person zum Leben und zur Zukunft ein wenig anzuschieben.

Mittwoch, 29. Juni 2005

Gewitter macht

die Nacht zum Tag.

Wenn auch nur immer für einen kurzen Augenblick und um diese beiden Bilder zu knipsen war eine gute halbe Stunde Wartezeit und ca. 40 weiter Auslösungen nötig, auf denen leider meist nur wenig bis gar nichts zu sehen ist. Immer wenn der Verschluss gerade wieder zu war, blitzte es aus allen Rohren. Das lag unter anderem auch daran, dass ich erst nach einiger Bedenkzeit den Entschluss fasste, mich um kurz vor 4 auf Blitzlauer zu legen. An dem Fenster mit der besten Sicht war deshalb der größte Teil des Unwetters schon vorbei.




Sicher gibt es in den nächsten Tagen noch weitere Entladungen, vielleicht erwisch ich ja noch was besseres.

Dienstag, 28. Juni 2005

Fein frisierte Natur

Heute morgen war ich schon um kurz nach 5 auf dem Golfplatz und hab in aller Seelenruhe in den Sonnenaufgang hineingespielt. Dabei sind mir unter anderem einige Krähen und Elstern, reichlich Amseln, ein paar Hasen und Eichhörnchen, eine Wildsau mit 5 Frischlingen und natürlich jede Menge stechender und friedlicher Insekten begegnet. Der harmonische Kontrast aus Natur und botanischem Design macht die Runde gerade in den frühen Morgenstunden, wenn sonst noch keiner unterwegs ist, zu einem höchst entspannenden Erlebnis.



Ich hatte das schon lange mal vor, es aber bis jetzt nicht geschafft, rechtzeitig aus den Federn zu kriechen. Jetzt, da es sowieso nachts so warm ist, dass man immer wieder wach wird, fiel es mir etwas leichter. Dafür könnte ich jetzt nachträglich noch ein Nickerchen vertragen. Lange wird es nicht mehr möglich sein, aber ein- oder zweimal möchte ich das diesen Sommer noch wiederholen. So fängt auch ein eher fader Arbeitstag schon mal ganz anders an.

Montag, 27. Juni 2005

Nudelnspinatlachs

Nachdem mich Zorra auf diese inspirierende und appetitanregende Seite hingewiesen und sogar als Beiträger eingeladen hat, kam mir unser Schnellessen am Samstag gerade recht:

Lachs auf grünen Bandnudeln mit Chili-Blattspinat




Nudeln sind sowieso mein ein und alles, es geht schnell und hat auch noch Chili mit drin - Kann es etwas schöneres geben? Da es noch eher leicht ist, kann man es auch bei der Hitze essen. Es wäre aber zu empfehlen, nicht gerade einen wichtigen formellen Geschäftstermin danach zu legen: Erstens ist Knoblauch mit drin, das mögen nicht alle Gesprächspartner, zweitens wird einem auch vom Chili gerne etwas warm, so dass man im Anzug schnell mal Flecken unter den Achseln bekommt.

Wie man Nudeln macht, weiß jeder, sie müssen nicht grün sein. Farblich sieht es sogar mit weißen etwas besser aus, aber wir hatten eben gerade die grünen da. Der Lachs wird nur mit etwas Knoblauch in der Pfanne angebraten, gesalzt und gepfeffert. Und für den Blattspinat schmeißt man zuerst Öl, kleingeschnittene Zwiebeln und Knoblauch in einen Topf, schnozzelt alles etwas an, tut den Blattspinat mit rein, und nur ein paar Minuten vor Schluss zwei oder drei möglichst frische Chilischoten, nur je in zwei oder drei Stücke zerteilt. (Je länger die Chilis drin sind und je kleiner man sie schneidet oder hackt, umso schärfer wird es insgesamt.) Gewürzt wird das nur mit Salz und Pfeffer und etwas Fondor oder Brühe-Pulver. Wer will, kann noch einen kleinen Blupp Sahne oder Sauerrahm mit reinschmeißen.

Davon kann ich Berge essen...

Mittwoch, 22. Juni 2005

Gefährliche Zusatzstoffe

Hier kommt Gittl über diesen Artikel ins Zweifeln.

Vielleicht nicht zu unrecht, die dort aufgeführten sogenannten Fakten sind schon ziemlich erschreckend. Beruhigt habe ich mich erst mal wieder, als ich gesehen hab, dass es auf der betrefffenden Site an anderer Stelle darum geht. Und diese sauteuren Vitaminpillchen sind selber nicht ganz unumstritten. Sie bewerben sich gerne mit sogenannten Fakten, die aus dem Zusammenhang gerissen, schlecht, weil zwecksuchend recherchiert oder einfach erfunden und falsch sind. Ich sage nicht, dass es im Falle des Aspartam auch so ist. Aber man sollte es nicht einfach kritiklos so hinnehmen, sondern vielleicht an anderer Stelle mal nach den Zusammenhängen fragen.

Kann doch sein, dass Aspartam im Körper in verschiedene Substanzen zerfällt, die für sich ungesund oder gar giftig sein können. Aber vielleicht geschieht dass an einer Stelle im Verlauf des Verdauungsprozesses, an der sie nicht mehr in den Stoffwechsel hineingelangen, sondern direkt ausgeschieden werden. Ich weiß es, wie gesagt, nicht, aber das wäre zumindest eine Möglichkeit.

Das deutsche, europäische und besonders das amerikanische Lebesnmittelrecht sind in dieser Hinsicht meiner Meinung nach schon recht streng, und bestimmt wird sich Coca Cola nicht durch Unterschlagung solcher erschreckender Untersuchungsergebnisse der Gefahr aussetzen, von einer Klagewelle von Millionen geschädigter Konsumenten erschlagen zu werden. Zumal Aspartam bereits früher wegen seiner potentiell karzinogenen Wirkung in der Diskussion der Gesundheitsbehörden war, aber nach wie vor zulässig ist.

Sonntag, 19. Juni 2005

Mehr als ein Doppelter

Gutes Lokal, in das wir heute eingekehrt sind. Leider mussten plötzlich alle noch fahren, denn obwohl das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar ist, wollte sich keiner ein Schnäpschen bestellen:


Was zuviel ist, ist zuviel. Und das bei der Hitze!

Freitag, 17. Juni 2005

Pläne fürs Wochenende

Ein paar Weissbier reinstülpen, ein paar Kölsch einschnaufen, ein paar schöne gegrillte Nackensteaks inhalieren.

Und auch sonst gibts genug zu tun.

Donnerstag, 9. Juni 2005

Nasenspray

Im Beipackzettel meines Heuschnupfensprays steht:

"Bei versehentlicher Einnahme des gesamten Flascheninhalts können müdemachende (sedierende) Effekte nicht ausgeschlossen werden." In diesem Fall kann die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen und zum Führen von Kraftfahrzeugen vorübergehend eingeschränkt sein.

Bei aller Liebe, aber kann mir mal bitte jemand sagen, wie man sich versehentlich eine ganze Flasche Nasenspray reintut?

"Oh, jetzt bin ich versehentlich 200 mal auf den Drücker gekommen, und hab mir dabei auch noch versehentlich den Nüschel in die Nase gesteckt!" Ist das jemandem der verehrten Leserschaft schon mal passiert?

Aber die haben ja wahrscheinlich recht, sicher ist sicher.

Donnerstag, 2. Juni 2005

Keine Zeit, trotzdem Golf

Im Büro wenig los, am Wochenende steht sowohl Freizeit als auch Arbeit auf der Badbaustelle an. Tagsüber sitz ich rum und versuch mir irgendwie sinnvoll die Zeit zu vertreiben, abends und am Wochenende so volles Programm, dass ich kaum hinterherkomm. Irgendwie ungünstig verteilt im Moment.

Trotz allem will ich am Wochenende sogar zwei Runden Golf reinpacken.

Eine (am Samstag) muss ich. Das ist das erste Match des Gerling Matchplay, das sich fast über die ganze Saison hinzieht. Man vereinbart mit dem zugelosten Gegner einen Termin, spielt gegeneinander, und wer verliert, fliegt raus, wer gewinnt, ist weiter. Letztes Jahr hab ich das erste Match gewonnen, das zweite verloren. Dieses Jahr hab ich zumindest eine Chance, dieses Spiel zu gewinnen, aber selbst wenn es gut läuft, wird es knapp. Ist immer spannend und aufregend, und mein Gegner ist einer, mit dem sowas auf jeden Fall Spaß macht, selbst wenn ich ihn bisher nur aus der Vereinskneipe kenn. 08:30h morgens soll es los gehen. Ich schau schon seit gestern alle paar Minuten auf die Wetterprognose, die sich wegen des noch zu großen zeitlichen Abstandes natürlich noch dauernd ändert. Mal insgesamt trocken, dann wieder morgens Regen, dann wieder den ganzen Samstag Regen. Im Moment sind wir bei morgens schön und nachmittags etwas Regen, und nur noch zwei Tage bis zum Showdown. So kann es jetzt bitte bleiben.

Die andere (am Sonntag) tu ich noch freiwillig dazu. G., mein geschätzter Kollege und Spielpartner der ersten Stunde hat eine Frührunde vorgeschlagen. Abschlag 05:30h. Ist früher als irgendwas anderes, das ich in den letzten Monaten oder Jahren gemacht hab, aber es hat schon seine guten Seiten, sich da mitten in der Nacht aus dem Laken zu pellen:

Um diese Zeit tut es kein anderer, und man ist zumindest bis 8 oder halb 9 allein auf dem Platz. Das ist bei halbwegs gutem Wetter wirklich herrlich, inmitten von Grün in allen Schattierungen, sich lautlos wabernd verziehendem Bodennebel und umgeben vom Morgengezwitscher der Vögel.

Weil vorne und hinten niemand bremst oder drängelt und wir vorhaben, nur zu zweit zu gehen, kommen wir auch schnell vorwärts. Damit dauert die Runde statt 4 1/2 oder 5 Stunden nur 3 oder 3 1/2. Somit wären wir spätestens halb 10 fertig und sind zum gemütlichen Frühstück schon wieder zuhause.

Das gibt mir auf jeden Fall zwei ausgiebige Entspannungsinseln an diesem Wochenende, das ansonsten bestimmt wieder anstrengend wird. Aber wenn alles gut geht, ist die Baustelle nächste Woche beendet, und dann läuft alles wieder in etwas ruhigeren Bahnen.

Mittwoch, 1. Juni 2005

Sommer in der Stadt

Zwei Blogger, zwei Städte, vier Füße mit Brandblasen vom Barfußlaufen. Ist das ein Beweis, dass letztes Wochenende richtig Sommer war?

Dienstag, 31. Mai 2005

Schöne Wendung im Garten

Eine rechtliche Meinungsverschiedenheit, die sich aus einem Fehler bei einer Eintragung ins Grundbuch vor fast 30 Jahren ergab, scheint nun endlich beigelegt. Eine ältere Dame war fälschlicherweise noch zu 1/3 als Miteigentümerin eines von mir erworbenen Gartengrundstücks eingetragen und weigerte sich trotz offensichtlicher Sachlage, die erforderliche Unterschrift zu leisten, damit das Miteigentum endgültig beendet und der letzte Wille des Verblichenen endlich respektiert würde. Das Ganze zog sich jetzt schon über ein Jahr hin, ohne dass sich wirkliche Fortschritte zeigten.

Alle in Frage kommenden Personen wurden von mir ermutigt, gebeten oder angestachelt, doch mal ein Wörtchen mit ihr zu reden, damit sie zur Vernunft käme. Alles für die Katz! Die Alte blieb stur.

Auch der Anwalt, den ich inzwischen beauftragt hatte, machte mir keine großen Hoffnungen. Ein auszufechtender Rechstsstreit könnte Jahre dauern und nicht unwahrscheinlich in einem Vergleich enden, durch den ich zumindest nur einen Teil meines Anspruchs durchsetzen, aber auf jeden Fall einen Teil der Kosten tragen müssen würde. Also tat der befreundete Anwalt, was ich selbst schon vorher durchgemacht hatte: Stundenlange Telefonate mit der auf die 80 zugehenden, die darin sicherlich vom hundersten ins tausendste alle Ideen und Gedanken ausbreitete, die sie sich in Ihrer großzügigen Freizeit so machen konnte. Diese Gedanken führte sie nicht zielstrebig vom Anfang zum Schluss aus, sondern verwob und versponn sie in einem schier undurchsichtigen Netz ineinander, so dass sie sich selbst vielfach darin verlor. Wie beim Hüpfen von einer im kalten Polarmeer treibenden Eisscholle zur anderen schlug sie die Brücke zum nächsten Handlungsknäuel mit einem "ach, jetzt hab ich schon wieder den Faden verloren". Gab man ihr das Stichwort, um den Faden wieder aufzunehmen, fuhr sie nicht etwa fort, sondern lies sich frei in eine andere Facette des Themas abtreiben und begann an jener Stelle von vorn.

Stunden um Stunden vergingen, und war der Hörer endlich auf der Gabel (altertümliche Metapher für das Beenden eines fernmündlichen Gesprächs), konnte man mit Sicherheit damit rechnen, dass innerhalb der nächsten Stunde noch zwei bis drei Follow-Ups folgten. Immer dann, wenn sich das vorangegangene Gespräch im Kopf von Frau H. einmal wie eine Roulettscheibe im Kreis gedreht hatte und die Kugel wieder in einem der kleinen Nummernfächer der Gedankenstränge zur Ruhe gekommen war, damit sie sie erneut ins Becken schnippen konnte.

Anstrengender als Simultanübersetzen, ermüdender als alle "o"s einer Seite einer italienischen Tageszeitung mit einem Bleistift der Härte 1 auszumalen, langwieriger als die 24 Stunden von Le Mans und immer ohne Ergebnis.

Was nun den Durchbruch brachte, läßt sich schwer sagen. War es der beginnende Frühling, der ihr eine freundlichere Einstellung gegenüber ihrer Umwelt bescherte? War es die Erkenntnis, dass sie ohne den Ärger und das ständige Nachfragen meinerseits Ihre Tage glücklicher und entspannter verbringen konnte? War es wirklich nur die als Bedingung für ihr Wohlwollen von mir zu überweisende "Kostenbeteiligung" in Höhe von zuerst 250, später nochmal gierig erhöht auf 500 EUR, die ihr die Genugtuung gab, aus der weder von ihr noch von mir verursachten rechtlich nicht ganz eindeutigen Situation noch etwas Kapital geschlagen zu haben, ohne auch nur den kleinsten moralischen Anspruch darauf zu haben? War es der Respekt vor der Institution Anwalt, durch den sie Recht und Unrecht vielleicht doch in einem etwas anderen Licht sah?

Ganz sicher war es unter anderem die geübte und sichere Verhandlungstechnik des Juristen, die nicht nur bei den professionellen und selbst wortgewandten Kontrahenten greift, mit denen er für gewöhnlich zu tun hat, sondern geduldig und zielstrebig die Standpunkte und Scheinargumente der eigenbrödlerischen Seniorin zerpflückte, bis sie sich auf die gesichtswahrende Einigung mit der Kostenbeteiligung einlassen musste.

Mir sollte es egal sein, ab sofort kann ich grillen ohne das Gefühl zu haben, dass jedes dritte Würstchen auf einem fremden Rost gebräunt wird.

Dieses Gefühl überwiegt auch das Wurmen, das im Hintergrund grummelt: Ein feines Lehrgeld hab ich dafür bezahlt, dass ich einen Grundstückserwerb verwechselt hab mit dem Spontankauf einer Packung Kaugummi auf dem Weg zur Supermarktkasse. Das nächste Mal lass ich ohne Eile die Grundbuchauszüge kommen, lange bevor ich einen Notartermin vereinbare, geschweige denn den Vertrag unterschreibe. Das nächste Mal? Ja, ich hätt noch gerne ein kleines Stückchen Wald!

Die kann nicht mehr geholfen werden...

Wer hat denn gestern Pooth bei Jauch gesehen?

Um Gottes Willen, war das grauselich!

Bis gestern war ich noch der Ansicht, die würde schon auch das eine oder andere auf der Pfanne haben, aber jetzt bin ich überzeugt, dass die nur von irgendwelchen Management- und Supportapparaten von einem Terminchen zum anderen geschickt werden kann, wo ihre einfältige Albernheit entweder gut ankommt oder einfach nicht stört, weil sie sowieso nur lächeln, posen und den Mund halten muss.

"Chef, die kann doch gar nicht lesen!" - "Echt, und ich hab das die ganze Zeit nicht gemerkt?" - "Bin... ich... entlassen?" - "Nein, komm mal mit, da muss man doch was machen..."

Schlimm!

Bockbierbowle

- eine frage der richtigen mischung -

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